
Sich in der heutigen Zeit mit einem klaren Konzept von anderen Gastronomien abzuheben ist nicht einfach. Ein klares Konzept stellt dabei einen wichtigen Grundstein dar. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir in nur 3 Schritten, wie du deine Gastronomie einzigartig machen kannst.
- Warum ist ein klares Konzept so wichtig?
- In 3 Schritten zum eigenen Gastronomiekonzept
- Beispiele für kreative Ideen in deiner Gastro
- Die Kasse als Teil des Konzepts
Einleitung
Ihr Gastronomiekonzept hat in den letzten Jahren an Trennschärfe verloren oder Sie sind kurz davor, Ihre erste eigene Gastronomie zu gründen? Damit Sie nicht im Gastronomie Dschungel untergehen und sich mit einer klaren Idee von Ihrer eigenen Gastro von der Konkurrenz unterscheiden können, haben wir Ihnen die wichtigsten Bestandteile zusammengestellt und mit spannenden Ideen ergänzt.
Warum ist ein klares Gastrokonzept so wichtig?
Eine aktuelle Statistik der DEHOGA, welche die Betriebsaufgaben im Vergleich zu den Betriebsgründungen der letzten 3 Jahre zeigt, gibt Auskunft darüber, dass jedes Jahr im Durchschnitt 20.000 Gastronomien schließen, dafür aber ähnlich viele neue Gastronomien auf den Markt strömen.
Im Endeffekt zeigt dies, dass sich die Gastronomie-Landschaft ständig verändert und somit neue Konzepte und Ideen immer wieder den Markt bereichern. Nur wenige bestehende Bars, Restaurants oder Cafés beschäftigen sich aber mit den neuen Trends und Konzepten, welche die Neugründungen mit sich bringen. Dabei bringen diese neuen Impulse Chancen, die eigene Gastronomie und deren Konzepte weiterzuentwickeln und somit langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
Es ist also absolut essentiell, dass ihr für euch ein passendes und vor allem stringent durchgezogenes Konzept entwickelt. Achtet dabei von A bis Z auf eure Marke und stellt einen hohen Wiedererkennungswert sicher. Dann könnt ihr euch sicher sein, dass euer neues Business “viral geht” – eure Gäste also online und offline weiter erzählen, wie toll das Erlebnis bei euch war. Wie kommt ihr an diesen Punkt?
In welchen Bereichen kannst du deine Gastronomie unverkennbar machen?
- Gestaltung des GastraumesDein Gastraum wird sich in die Köpfe deiner Zielgruppe einbrennen, wenn du wenige Aspekte gezielt beachtest. Der wichtigste Punkt ist dein Licht- und Farbkonzept sowie die Auswahl passender Materialien. Du solltest auf warmes Licht setzen und niemals den gesamten Raum gleichmäßig komplett ausleuchten, sondern gezielt mit Lichtszenen arbeiten. Hierzu findest du bei bekannten Ausstattern viel Input zu aktuellen Gastro Trends und Ideen. Parallel dazu überlegt ihr euch, welche Farben ihr in Kombination mit passenden Materialien verwendet. Ist euer Gastraum weitgehend mit einem schönen Holz aufgebaut, solltet ihr auch auf eher zurückhaltende, natürlich wirkende Farben setzen. Akzente setzt ihr hier am besten eher sparsam ein. Ist die Basis für euer Konzept knallig und bunt, muss es vielleicht kein Naturholz sein. Möglich ist grundsätzlich alles – es muss nur zusammen passen! Unterstützt wird der Wohlfühlfaktor in eurer Gastro durch die passende Musik im Gastraum. Hierzu erfährst du mehr in unserem Artikel über Musik in der Gastronomie.TIPP:
Hast du den großen Luxus, dass du mit einem Architekt deinen Gastraum bis hin zu den Wänden frei gestalten kannst, achtet darauf, dass es keine “große Halle” wird. Besser ist, wenn es ausreichende Ecken gibt, die sich für den Gast heimelig und privat anfühlen. - Differenzierung durch besonderes Speisen-/Getränke-AngebotEuer Angebot an Speisen und Getränken sollte sich von anderen Restaurantkonzepten abheben. Wichtig ist, dass ihr euren lokalen Wettbewerb genau analysiert, bevor ihr eure Gastronomie eröffnen werdet.
Es wird deutlich schwerer, mit dem fünften Burgerladen in der Innenstadt durchzustarten. Falls ihr dennoch eure Kernkompetenz darin seht, schaut euch im Detail an, was die bestehenden Gastronomien bereits anbieten und findet euren unique selling proposition. Euer USP ist euer Alleinstellungsmerkmal, also mindestens ein wichtiger Punkt, den ihr deutlich besser macht, als euer Wettbewerb. Beispielsweise könntet ihr ein ganz besonderes Fleisch für euren Burger auswählen oder aber ihr seid das erste vegane Burger-Restaurant der Stadt. Geht dabei allerdings niemals über den Preis – es ist kein langfristig wertvoller USP, das günstigste Restaurant der Stadt zu sein.
Die Getränkeauswahl ist ein zusätzlicher Erfolgsfaktor und gibt euch eine sehr einfache Möglichkeit, euch deutlich abzuheben. Lokale Biere aus kleinen Brauereien oder Gins mit besonderen Botanicals könnt ihr einfach mit anbieten – das werden eure regionalen Kunden honorieren und die Gäste von weiter weg freuen sich über die Erfahrung neues zu entdecken! Das Thema könnt ihr unendlich weiter spielen – mit dem regionalen Bier könnt ihr zum Beispiel einmalige Aperitifs kreieren oder ihr sponsert eurer besten Servicekraft eine Barista-Ausbildung und zaubert fortan den schönsten Kaffeeschaum. Hier sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. - DesignGroßes Potential für euch bietet der Faktor (Corporate) Design. Achtet von Anfang an darauf, dass euer Unternehmensauftritt aus einem Guss ist. Investiert hier Zeit, Herz und auch etwas Geld. Ein sauberer (Außen)auftritt fängt bereits bei der Homepage, den sozialen Medien und Anzeigenwerbung an und endet nicht bei einer eleganten Speisekarte. Ihr findet hier für jedes Restaurant Konzept Vorlagen als PDF online – diese können Inspirationsquellen sein. Aber achtet darauf, dass alles zueinander passt. Definiert feste Farben und Schriften und lasst euch von einem Designer ein professionelles Logo in allen gängigen Dateiformaten erstellen. Spätestens, wenn ihr Kleidung mit eurem Logo besticken wollt, braucht ihr sowieso eine Vektordatei, die ein Profi erstellen muss. Dieses Geld ist also von Anfang an gut investiert.
Wichtig zu verstehen ist zudem, dass ein Design nie fertig ist. Eure Marke solltet ihr immer weiter entwickeln, damit auch neue Gastronomie Trends integrieren und gleichzeitig immer ihre Ausrichtung vom Anfang im Auge haben. - DresscodeDresscode klingt erst einmal sehr steif, ist aber durchaus gewinnbringend. Je nach Art eurer Gastronomie solltet ihr euch Gedanken über das Aussehen eures Service-Teams machen. Dabei kann der Hoodie mit eurem Logo genauso passend sein, wie ein Dirndl oder ein elegantes schwarzes Outfit. Achtet immer darauf, dass ihr euch diesbezüglich mit eurem Team austauscht. Eure Servicekräfte können nicht überzeugend mit dem Gast reden, wenn sie sich in ihrem Outfit nicht wohlfühlen.
Ihr solltet also ein Outfit finden, das zu eurem Restaurant oder Café passt und gleichzeitig angenehm für das Team ist. Ihr müsst dabei nicht zwangsweise Kleidung anschaffen. Wenn euer Team in eigener Kleidung zur Arbeit kommt, definiert am besten anhand von Beispielen mit Bildern, wie sie sich kleiden sollten. - Technische BesonderheitenDie Vorarbeiten sind erledigt, jetzt geht es an die technische Ausstattung deiner Gastro. Auch hier gibt es wieder nicht die eine, alleinige Lösung für alle Konzepte. Du solltest an deine Größe und dein Geschäftsmodell angepasst deine Hardware sowie benötigte Software aufstellen. Achte dabei besonders darauf, dass du Systeme mit offenen Schnittstellen verwendest. So verhinderst du einen gefährlichen Lock-In Effekt, der dich u. U. dazu zwingt, überteuerte Hardware zu kaufen oder dich eventuell an Grenzen führt. Beispielsweise sollte es dir dein digitales Kassensystem erlauben, eine Lieferapp anzubinden, falls du dich irgendwann entscheidest, Essen auch liefern zu wollen.
Gastronomie und Digitalisierung sind mittlerweile untrennbar miteinander verbundene Schlagwörter. Es gibt aber einen Bereich, bei dem ihr getrost Milde walten lassen könnt: Je nach Konzept kann euer Gastraum gerne ein “Digital Detox-Bereich” sein. Natürlich könnt ihr euren Gästen ein W-Lan zur Verfügung stellen, die Infrastruktur benötigt ihr wahrscheinlich sowieso für euer digitales Kassensystem. Trotzdem wollen sich eure Gäste aber bei euch entspannen und ein schönes Erlebnis mit echter sozialer Interaktion haben. Daher solltet ihr das Konzept eures Gastraumes nicht digital überfrachten.
Alle Maßnahmen müssen zusammenpassen – finde dein Motto
Am Ende müssen alle Einzelmaßnahmen möglichst nahtlos ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Nur so gelingt es, dass das Gastronomie Konzept als Ganzes wahrgenommen wird. Beispielsweise macht es keinen Sinn, wenn du hochwertige Speisen anbietest und dann deine Speisekarten schlecht gestaltet in Folien einschweißt oder aber der Dresscode deines Teams unpassend ist.
In 3 Schritten zum eigenen Gastronomie Konzept
Wie kommst du also in möglichst kurzer Zeit sicher zum Erfolg? Mit dem oben stehenden Vorwissen kannst du in 3 Schritten vorgehen, um erfolgreich durchzustarten:
- Schau dir deine Zielgruppe/dein Wettbewerbsumfeld an.Überlege dir genau, wen du anlocken willst und sprich mit deinen Partnern in der Umsetzungsphase über deine Zielgruppe. Damit bekommst du ein möglichst genaues Bild deiner Zielgruppe und deine Partner (Designer, Raumausstatter, etc.) können gut damit arbeiten. Schau dir dann dein Umfeld genau an – was sind die Gastronomiebetriebe in deinem Umfeld, die ein ähnliches Angebot haben/auf die gleiche Zielgruppe zielen. Analysiert, wie diese Betriebe aufgestellt sind. Schaut euch deren Angebot an, nehmt die Atmosphäre in deren Gastraum wahr und überlegt euch, wie ihr angenehme Aspekte in euer Angebot integrieren könnt. Wenn du mehr zum Thema Zielgruppendefinition erfahren möchtest, empfehlen wir die den Beitrag von Für Gründer.
- Tonalität/AusrichtungWie möchtest du wahrgenommen werden? Das ist die Frage, die du dir nach der Zielgruppenanalyse stellen solltest. Überlege dir für dein gesamtes Konzept, wie deine Gäste euch wahrnehmen sollen – beachte hier insbesondere, dass alle Punkte zusammen spielen müssen, vom Gastraum über dein Design bis hin zur Kleidung. Mit deinem Wissen über die Zielgruppe und die Wettbewerber kannst du dein Alleinstellungsmerkmal definieren.
- USP – Dein AlleinstellungsmerkmalZu guter Letzt ist ein guter USP notwendig, um sich klar von der Konkurrenz abheben zu können. Was ist der Punkt, an den sich die Leute erinnern, wenn sie deine Gastronomie verlassen? Worüber reden eure Gäste in Verbindung mit deiner Gastronomie? Wichtig: Der günstige Preis sollte es nicht sein. Der besonders schöne Gastraum, ein einzigartiges Gericht, die große Auswahl an regionalen Bieren – hier sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt! Auch für dieses Thema findest du hier einen guten Beitrag, der dir das Thema USP näher bringt.
Ideen für besondere Maßnahmen
So kannst du deine Gastronomie besonders machen:
- GlutenfreiBietet zum Beispiel in eurem Café ausschließlich glutenfreie Küche an. So habt ihr definitiv einen großen Startvorteil in dieser Community und gleichzeitig erzählen diese Menschen weiter, was man alles glutenfrei zaubern kann. Damit besteht eine hohe Chance, dass euer Konzept viral geht.
- Alles auf DigitalEin polarisierender Ansatz. Ihr werdet definitiv echte Fans bekommen, wenn ihr das Thema konsequent durchzieht. Vielleicht geht ihr soweit, dass es eine Art holografische Servicekraft gibt oder Ähnliches. Gleichzeitig wird es Menschen geben, die euer Konzept aktiv ablehnen – was aber auch gut ist, denn sie werden trotzdem darüber sprechen und so Neugier bei anderen Menschen wecken.
- Regional und BioMit diesem Konzept setzt ihr immer noch Zeichen. Die meisten Gastronomien schaffen es nicht, sich komplett mit Bio-Produkten und Rohstoffen aufzustellen. Achtet darauf, wenn ihr diesen Ansatz verfolgt, dass ihr kein “Green Washing” betreibt, sondern ehrlich auf regionale und biologisch angebaute Produkte setzt. Die dadurch entstehenden Kooperationen können auch in deinen Marketingaktivitäten transportiert werden.
Auch die Kasse/Bezahlfunktion kann Teil des Konzepts sein
In der heutigen Zeit spielt das Kundenerlebnis eine wichtigere Rolle denn je. Selbst am eigenen Smartphone am Tisch bestellen liegt im Trend. Nicht nur, um es dem Personal leichter zu machen, sondern auch für eine Art der Erlebnisgastronomie. Bei solchen Konzepten sollte jedoch klargestellt sein, wer die Zielgruppe ist. Nicht in jeder Gastro ist eine digitale Lösung die richtige Wahl für die Kundengruppe. Alternativ gibt es auch Lösungen, welche auf die digitale Speisekarte am Tisch setzen und die Gäste trotzdem persönlich abholen. In jedem Fall solltest du aber jede Form von Kartenzahlung akzeptieren, um hier unnötigen Ärger zu vermeiden. Kalkuliere hier jedoch unbedingt die erhöhten Gebühren bei verschiedenen Anbietern.
Das Gesamterlebnis von der Bestellung bis hin zum Bezahlen muss einfach stimmig sein und zum Konzept und Kunden passen. Optimiere deine Abläufe so, dass es keine doppelten und dreifachen Wege geben muss.
Die Bestellung:
Alleine bei der Art, wie deine Kunden bestellen können, gibt es viele Möglichkeiten. Kommt der Kunde zum Tresen und gibt seine Bestellung selbst auf? Das kann zum Konzept passen, wie z.B. bei einer Strandbar. Es kann aber auch schnell unpersönlich wirken, vor allem wenn der Gastraum nicht so groß ist und man ohnehin viel Wert auf persönlichen Kontakt legt. Können deine Kunden selbst am Tisch bestellen? Dies könnte beispielsweise komfortabel mit einem Tablet der Firma GIMIG umgesetzt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass deine Kunden bequem mit ihrem eigenen Smartphone bestellen können, indem sie einen QR-Code abscannen. Eine solche Lösung bietet unter anderem das StartUp sizzly an. Für welchen Weg du dich auch einscheidest, achte unbedingt darauf, dass deine Kasse eine Möglichkeit bietet, diese Bestellungen entgegenzunehmen. Sonst hast du doppelte Arbeit.
Die Zubereitung:
Auch hier kann die Kasse eine große Rolle spielen, um dem Kunden das beste Erlebnis zu bieten. Kann deine Küche digital sehen, was bestellt wird? Einen Kellner oder eine Kellnerin rufen? Ein Produkt als erledigt markieren? Kannst du deinen Mitarbeitenden in der Küche Zubereitungshinweise geben für jedes Produkt?
All dies kann deine Abläufe flüssiger machen, was am Ende zu einem guten Kundenerlebnis führt.
Der Bezahlvorgang:
Es spielt eine große Rolle, wie der Bezahlvorgang abläuft. Besonders wenn er am Ende des Besuchs steht. Häufig erinnert sich ein Mensch an den Beginn und das Ende eines Erlebnis. Nimm unbedingt möglichst viele Zahlungsarten an. Es gibt nichts Unangenehmeres, als auf die Suche nach dem nächsten Bankautomaten zu gehen. Ganz ausgefallene Zahlungsarten können sogar wieder Menschen anlocken. Ob man will oder nicht, es gibt sogar Apps die zeigen, welche Restaurants Kryptowährungen akzeptieren. Halte jedoch unbedingt nach den besten Konditionen Ausschau. Nicht dass die Kosten der Zahlungsanbieter eine Überraschung werden.
Wichtig!
Um verschiedene technische Lösungen im eigenen Laden zu etablieren, sind offene Schnittstellen nötig, damit die Tools/Lösungen miteinander kommunizieren können und somit ein reibungsloser Ablauf entstehen kann. Die degaso Gastrokasse beispielsweise, besitzt eine komplett offene API. Das bedeutet, dass du jede Software an deine Kasse anbinden kannst.